Plaggenhieb

Der Plaggenhieb liegt an der Grenze zu Rönneburg und bildet die östliche Begrenzung des Friedhofs Langenbek, welcher, anders als der Name vermuten ließe, zu Sinstorf gehört. Er ist nur zu Beginn bewohnt, der größte Teil führt durch kleine Felder und Pferdekoppeln.

Die "Einfahrt" zum Plaggenhieb

Links des Weges "Plaggenhieb" liegt das Friedhofserweiterunggebiet Langenbek - ich sag's nochmal: gehört zu Sinstorf, auch wenn Langenbek draufsteht ;) - und rechterhand des Weges liegt schon Rönneburg.

Plaggenhieb - Wortherkunft und Straßennamenbedeutung

Die Straße wurde 1954 nach der Flurbezeichnung benannt. Plaggen ist mittelhochdeutsch und bezeichnet a) ein Gebiet, oder b) eine dünne, nur etwa handbreit abgehobene obere, von Vegetation bewachene Erdschicht, zumeist Heide oder Moor.

Zum "Plaggen heben" brauchte man eine Plaggenhiebberechtigung. Die durch Einstich mit der Plaggenhacke gewonnenen Plaggen wurden in der Viehwirtschaft als Einstreu genutzt, um diesen später - mit dem Dung der Tiere veredelt - als Dünger auf den Acker zu bringen.


Plaggen wurden auch zum Überwintern von Kartoffeln und Rüben genutzt. Die sogenannten Kartoffel.- oder Rübenmieten wurden mit Plaggen abgedeckt. In Nordwest-Deutschland wurde diese Form der Düngung bis in die 1930er Jahre genutzt. Die Plaggen wurden auch zum Hausbau verwendet.

Nach dem Plaggenhieb, also dem Ausheben der oberen Bodennarbe, verblieb der nackte Boden, welcher der Erosion durch Wind und Wetter preisgegeben war und nur mit viel Mühe wieder Bewuchs hervorbrachte.

Pferdefreunden kann hier das Herz aufgehen.

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