Liselott-Kreidelmeyer-Hof

Der neueste Straßenname in Sinstorf (2017) lautet Lieselott-Kreidelmayer-Hof. Er wurde nötig, da eine  kleine neue Siedlung am Sinstorfer Weg, Höhe Hausnummer 60, gebaut wurde.

Auf dem Schild zu lesen ist:
"nach Lieselott K. (1923-1943), wohnte in Harburg, erkrankte an Meningitis, wurde in die Alsterdorfer Anstalten eingewiesen und später in die "Landesheilanstalt Am Steinhof" in Wien verlegt und dort 1943 ermordet; Opfer des Nationalsozialismis"


Noch erinnert hier vieles an Baustelle (August 2017), aber im hinteren Bereich sind bereits einige Bewohner eingezogen. Die Eigentumswohnungen blicken teils auf den Sinstorfer Weg, teils in Richtung Scharfsche Schlucht mit seinem natürlich belassenen Bewuchs aus dichten Hecken und Bäumen wie Kirschbäume, Eichen und Birken. Insgesamt werden hier 119 neue Wohneinheiten entstehen und ca. 44 neue Fahrzeugstellplätze, die sich folgendermaßen aufteilen: ca. 8 Tiefgaragenstellplätze, 14 oberirdische Stellplätze und 22 Plätze für Besucher, teils am Straßenrand. Damit wird die Parkflächensituation der Anlieger des Sinstorfer Weges zusätzlich verschärft, wenn man bedenkt, dass schon jetzt einige Fahrzeughalter ihr Auto regelmäßig mitten auf dem Gehweg abstellen (müssen), was zwar geduldet, aber nicht erlaubt ist.

Die ersten Siedler hatten beim Bezug Anfang 2017 echte Startschwierigkeiten: kein Internet, keine Meldeadresse, keine Post. Sie lebten quasi im Niemandsland, da der Straßenname noch nicht offiziell eingetragen wurde und folglich den Behörden nicht bekannt war.

Der Straßenname soll an Liselott Kreidelmeyer aus Wilstorf erinnern. Sie gilt als Euthanasie-Opfer aus der Zeit des Nationalsozialismus (1933-45). Liselott verbrachte mehrere Jugendjahre in den Alsterdorfer Anstalten. Im Alter von 20 Jahren wurde sie nach Wien in die "Landesheilanstalt Am Steinhof" verlegt, wo die junge Frau Kreidelmeyer bereits nach zwei Wochen am 27.8.1943 verstarb.

Es gibt auch einen Stolperstein, der an Liselott Kreidelmeyer erinnert. Er befindet sich in Langenbek, Am Frankenberg Nr. 8, ihrem letzten Hamburger Wohnort.

Ausführliches mehr zur Lebens.- und Leidensgeschichte der kleinen Liselott Kreidelmeyer unter www.stolpersteine-hamburg.de

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