Besuch im Flüchtlingsheim Sinstorfer Kirchweg

Heute, am 28. November 2017 haben wir (www.beiSins.de) die Flüchtlingsunterkunft am Sinstorfer Kirchweg 61 a besucht, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Das Gelände liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rasthof Harburger Berge Ost. Wir waren interessiert und hofften, dort vielleicht gesprächsbereite Bewohner anzutreffen.


Wenn man das Flüchtlingsheim-Gelände betritt, ist gleich rechts ein Verwaltungsbüro mit Schildern über Öffnungszeiten etc.


Auf dem Gelände waren nur wenige Bewohner zu sehen, was sicherlich den mäßigen Wetterbedingungen an jenem Nachmittag geschuldet war.

Einige Bewohner begrüßten uns freundlich. Wir grüßten zurück und das waren unsere allerersten Kontakte. Diejenigen, die sich in den Außenbereichen aufhielten, hatten alle etwas zu tun. Schnell noch mal in die Gemeinschaftswascheinrichtung, Fahrräder anschließen oder sie waren gerade auf dem Sprung zur Bushaltestelle der Linie 143 Richtung Harburg. Einige kurze Kontakte von Mensch zu Mensch kamen aber doch zustande. Hierbei konnten wir noch erhebliche sprachbedingte Kommunikationshürden erkennen.


Gleich zu Beginn trafen wir auf eine nette Mitarbeiterin der Verwaltung von fördern&wohnen. Sie hieß uns willkommen und erklärte, dass man jederzeit das offene Gelände betreten kann, womit die erste Frage schon geklärt war.

Die freundliche Mitarbeiterin der Verwaltung teilte mit uns den Eindruck, dass es in der Unterkunft ruhig zugehe. Menschen, die nicht in der Unterkunft wohnen, können das Gelände ebenso betreten. Dies erfordere auch keine vorherige Anmeldung. Es gibt zwei Zuwege, die beide vom Sinstorfer Kirchweg erreichbar sind. Der hintere Weg aus Richtung der Tankstelle ist, nachdem sich keine Baufahrzeuge mehr auf dem Gelände befinden, geschlossen.

Wir führten ein freundliches Gespräch und wurden so über einige aktuelle Dinge informiert:

Die Unterkunft beherbergt zur Zeit (Ende November 2017) knapp unter 290 Flüchtlinge und ist damit voll belegt.

In der Unterkunft wohnen Alleinstehende Menschen und Familien. Eine Familie besteht im Sinne der Definition aus mindestens zwei Personen.
Die Familien leben gemeinsam. Alleinstehende wohnen in Wohngemeinschaften und teilen sich einzelne Wohneinheiten.

Einige Bewohner sollen jedoch wieder in andere Unterkünfte verlegt werden, weil sie pflegebedürftig sind oder ein anderer erhöhter Betreuungsbedarf vorliegt, der von der Verwaltung hier vor Ort nicht geleistet werden kann.

Das Problem mit der Qualität des Trinkwassers, welches zunächst für eine Verzögerung des Bezugs der Unterkunft gesorgt hatte, ist mittlerweile behoben. Auf Nachfrage haben wir erfahren, dass sich im Trinkwasser Inhaltsstoffe befunden haben, die insbesondere für Kleinkinder eine gesundheitliche Gefahr dargestellt hätten. Die Ursachen seien installationsbedingt gewesen. Die Konzentration der Schadstoffe habe sich nach intensivem Durchspülen nach und nach verringert, so dass das Wasser nunmehr für alle Bewohner die notwendigen Qualitätsmerkmale erfüllt.

Die Gemeinschaftswaschküche ist nur zu festgelegten Zeiten nutzbar und wird durch die Verwaltung geöffnet und geschlossen.

Wir machten einen Rundgang über das Gelände der Unterkunft. Sowohl befahrbare als auch unbefahrbare Wege verbinden alle Bereiche des Grundstücks. In den Außenanlagen befinden sich mehrere Spielvorrichtungen für die Kinder und Bänke zum sitzen. Ein kleiner Ballsportplatz mit einem Gummibodenbelag für weichere Stürze und zwei kleine Tore aus Aluminium laden zum Fußball ein. Dieser Bodenbelag ist aber durch den Regen sehr rutschig.

Erwähnenswert ist die landschaftsgärtnerische Gestaltung der Außenanlage, die den subjektiven Eindruck einer Park-ähnlichen Anlage vermittelt. Leider wurden ja viele alte Bäume für die Anlage gefällt. Die noch erhalten gebliebenen Bäume sind teilweise durch Einfriedungen rundum geschützt und sollen nicht betreten werden. Außerdem wurden kleine Bäumchen als Ersatzbepflanzungen an einigen Wegrändern und zur Straße hin neu angepflanzt.

Die Eingangsbereiche zu den einzelnen Wohnunterkünften sind überdacht und bei Dunkelheit hell beleuchtet. Dort sind auch einige Kinderwagen abgestellt. Hier befinden sich die Briefkästen für die Bewohner. Die Namensschilder bestehen aus einheitlich beschrifteten Klebestreifen. Auf den Briefkästen sind jeweils ein bis sieben Namen zu lesen. Einige Briefkästen waren nicht beschriftet.

Viele Fahrradständer waren trotz voller Belegung unbenutzt. Manche Fahrräder werden von den Bewohnern liebevoll in den ersten Stock hinaufgetragen oder auf den Treppenabsätzen abgestellt.

Gleich links neben dem Haupteingang befindet sich eine modulare Trafostation, über die die Anlage mit Elektrizität versorgt wird. Nahe der früheren hinteren Zufahrt befinden sich noch zwei fest platzierte 20-Fuß Container, über deren Zweck und Inhalt wir leider keine Kenntnisse haben.

Sorgen machten wir uns zum Thema Ärzteversorgung.
Woher will man denn all die zusätzlichen Ärzte herbekommen? Unsere Arztpraxen sind doch zumeist schon überbelastet.

Die Betreiber „fördern und wohnen“, die Initiative „Sinstorf hilft“ und nicht zuletzt die Bewohner laden die Nachbarschaft mit einem kleinen Fest am Samstag, den 02.12.2017 ein. Die Veranstaltung findet von 14–18 Uhr auf dem Gelände der Wohnunterkunft statt. Auf dem angekündigten Winter- und Willkommensfest ist ein Rahmenprogramm mit musikalischen und weiteren Angeboten für Kinder und Erwachsene vorgesehen.

Dazu wurden bereits Einladungs-Flugblätter an die Nachbarn verteilt.

weiterführende, nützliche Links:
mehr zur Wohnanlage am Sinstorfer Kirchweg "f&w"
Übersicht aller Unterkünfte "f&w" in Hamburg

Förderverein "Sinstorf hilft"

Für alle Bewohner der Flüchtlingsunterkünfte in Sinstorf:
Für Fragen, Anmerkungen und alles, was so auf dem Herzen liegt, nutzt bitte unser Forum (bitte möglichst auf deutsch, zur Not geht auch englisch). Wir versuchen, Probleme zu lösen oder an passende Stellen weiterzuleiten.

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