Ehrenmal der Gefallenen 1914-1919 und 1939-1945

Auf dem Sinstorfer Kirchweg kommen jeden Tag Hunderte von Menschen zu Fuß oder mit dem Bus, Auto oder per Fahrrad am großen Kriegerdenkmal vom 1. und 2. Weltkrieg vorbei. Das Mahnmahl steht gleich neben dem ältesten, noch im Gebrauch befindlichen Spritzenhaus von Hamburg. Früher war das Ehrenmal freistehend und nur von einem kleinen Mäuerchen umgeben. Heute ist der untere Teil fast vollständig von einer Hecke umwachsen.


Der altonaer Bildhauer Karl Spethmann (1888-1958) schuf - laut dieser Postkarte - dieses Kriegerdenkmal des zu Boden sinkenden, nackten Kriegers. Das aus massiven Feldsteinen geschaffene Denkmal steht für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges (1914-1919), wie es am Kopfe der trapezförmigen Skulptur eingraviert zu lesen ist. Heute ist es in der Hamburger Denkmalliste unter der Nummer 1402 gelistet. Im unteren Bereich links und rechts sind zwei Gedenktafeln integriert auf denen folgendes zu lesensteht:


Und so zeigt sich das Denkmal der Gefallenen heute:

Wie man sieht, wurden unten links und rechts neben der Figur zwei weitere Jahreszahlen hinzugefügt: 1939-1945. Der zweite Weltkrieg (wobei nicht nur die Engländer diesen Krieg als die Fortsetzung des Ersten Weltkrieges sehen) bekam auf diesem Mahnmal ebenfalls Erwähnung.

Mögen alle, ob zu Fuß oder motorisiert, die diesen Ort tagein tagaus passieren, innehalten und den Menschen gedenken, die in diesen Kriegen verwickelt waren und ihr Leben dabei verloren.
Nie wieder Krieg.

Manche Zeitgenossen mögen bemerkt haben, dass es Zeiten gibt, an denen hier ein Kranz aufgehängt wurde. Dabei stellt sich die Frage:

Wer kümmert sich eigentlich um den Erhalt dieses Sinstorfer Kriegerdenkmals? Zwei Mal im Jahr, zum Schützenfest während des Ummarsches der Sinstorfer Schützen und zum Volkstrauertag hängen die Schützen, den Gefallen zu Ehren, einen Eichenkranz am Mahnmal auf.

Diese Kränze werden von dem Sinstorfer Schützenverein finanziert und gestiftet. Und auch um die Pflege des Ehrenmals kümmern sich ausschließlich die Schützen! Wer also mag und sich berufen fühlt, eine Spende für den Eichenlaubkranz oder seine Tatkraft zur Pflege des Denkmals beizusteuern, kann gern Tuchfühlung mit den Sinstorfer Schützen aufnehmen, die sich jeden Freitag ab 19 Uhr im Schützenhaus Sinstorf zu einem lockeren Beisammensein bei Bier und Brause treffen. Diese freuen sich über jede Art von Interesse und Unterstützung.

"Dem Gefallenen zur Ehre - die Gemeinde Sinstorf" ist im unteren Teil des Reliefs zu lesen.

Hier ein Foto mit Kranzlegung vom Volkstrauertag. Im Hintergrund ist das Gut Hastedt zu sehen, welches ebenfalls zu den geschützen Denkmälern und Gebäudekomplexen in Sinstorf zählt.

 

Kommentare

1. Am Sonntag, 2 September, 2018, 17:16 von Airdrie CA

Ein beeindruckender Bericht, der an Zeiten erinnert, die hoffentlich nie wieder kommen.Es ist aber auch eine Mahnung an die Lebenden, dieser Opfer zu gedenken, denn sie starben wie viele Soldaten aus anderen Ländern für eine Sache, hinter der ein gesetzlicher Befehl stand, aus Überzeugung die Heimat zu schützen oder auch für Ideale, die wir heute vielleicht nicht verstehen mögen.
Eines steht fest, es waren immer die Politiker, die die Menschen zum Krieg trieben. Man möge das bedenken.

Kommentar eintragen (ohne Registrierung!)

Kommentare können mit einfacher Wiki-Syntax formatiert werden.