Hegtum

Hegtum - welch' ruhmreiches Straßenschild! Doch dazu weiter unten mehr ...
Hier lebt es sich teils Landschaftsschutzgeschützt, teil bläst der schalltreibende Ostwind zur Rushour auf der Winsener Straße den Verkehrslärm durch die Baumeswipfel hinein in Vorgarten und Stube. Doch der Ostwind ist ein seltener Gast,


und daher ist diese beschauliche Straße mit seinen gepflegten Häusern am Rande des Mühlenbaches Engelbek ein Ort, wo sich die Welt von ihrer schönen Seite zeigt, inclusive Weiden, Pappeln und der Pferdekoppel bis vor die Haustür.


Die Straße zweigt fußwegig von der Winsener Straße ab und mündet in den Wendehammer der Hegtum-Sackgasse, von wo aus sie - links ein Teil des Landschaftsschutzgebietes Marmstorfer Flottsandplatte, wo die Pferde grasen und rechts mit Wohnungen und Häuschen bebaut - wieder parallel zur Winsener Straße in Richtung Süden verläuft. Nach ca. 350 Metern macht sie wieder eine Biegung zur Winsener Straße zurück.
Der, die, oder das Hegtum? Das Wort leitet sich aus einer Flurbezeichnung ab, und zwar dem damals in der Nähe gelegenen "Hegdorn". Gab es hier vielleicht eine besonders schöne Dornenhecke, den Hagedorn?


Ehemals war diese Straße unter dem Namen Parkstraße bekannt, wurde aber 1950 in Hegtum umbenannt und bekam ein neues Straßenschild. 62 Jahre später, das alte war wohl dem Zahn der Zeit oder (wir schreiben das Jahr 2012) "in die Jahre gekommen", mußte mal ein neues Straßenschild her.


Der Schildermacher konnte wohl kein Sinstorfer gewesen sein, denn anstelle des Wortes Hegtum setzte dieser ein "r" dazu und machte es zum Hegturm.


Das fanden die Anwohner gar nicht gut und legten Widerspruch ein. Mit Erfolg. Anstelle dessen ragte plötzlich ein neues Schild am Mast, auf dem mit großen Buchstaben HEGTUM zu lesen stand. Eigenartig, wo doch sonst alle hamburger Straßennamen mit großem Anfangsbuchstaben und dann weiter kleingeschrieben werden. Nein, zu Recht gefiel diese Variante den "Hegtumern" nun gar nicht gut und sie mußten erneut Widerspruch einlegen.


Ja, und was sagte das zuständige "Dezernat Bürgerservice" nun dazu? Ein Provisorium sei das ja nur, bis endlich mal das neue Schild und richtig ausgeschrieben fertig sein würde. Ach so, eine Bürgerbespaßung gewissermaßen. Und darum das nicht vergessen wird, haben wir es hier notiert.

 

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